Aktuelles

Rechtspluralismus ermöglicht inklusives Finanzwesen
Viele Menschen in Entwicklungsländern haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Dienstleistungen regulärer Finanzinstitutionen und sind daher auf informelle Kreditmärkte angewiesen. Gebreyesus Yimer, ehemaliger wissenschaftlicher Referent am Institut, hat untersucht, welche Rolle Rechtspluralismus bei der Ermöglichung eines inklusiven Finanzwesens spielt.
Urteilsanerkennung unter Gegenseitigkeitsvorbehalt
Die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen steht bisweilen unter dem Vorbehalt, dass der Urteilsstaat im umgekehrten Fall ebenso verfährt. Damit wird die Durchsetzung privater Rechte von staatlichem Verhalten abhängig gemacht. Lech Kopczyński, ehemaliger wissenschaftlicher Assistent am Institut, analysiert in seiner kürzlich erschienenen Dissertation die Frage, ob solche Gegenseitigkeitserfordernisse mit der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) vereinbar sind.
Call for Abstracts: Junges Nachhaltigkeitsrecht (JNR) – Young Sustainability Law
Die 4. Tagung Junges Nachhaltigkeitsrecht (JNR 2025) findet vom 19. bis 21. Juni 2025 in Hamburg statt. Sie bietet Nachwuchswissenschaftler*innen im Bereich Nachhaltigkeitsrecht ein Forum, um ihre eigene Forschung zu präsentieren, den Diskurs zu beeinflussen und sich mit anderen Wissenschaftler*innen zu vernetzen.

Neuerscheinungen

Kommentar
Ingo Drescher, Holger Fleischer, Karsten Schmidt (Hrsg.), Münchener Kommentar zum Handelsgesetzbuch. Bd. 5: §§ 343 - 406, CISG, 6. Aufl., C.H. Beck, München 2025, LII + 1715 S.
Beitrag in Kommentar
Holger Fleischer, Art. 4 und Art. 5 SE-Verordnung, SE-Kommentar, 3. Aufl., Otto Schmidt, Köln 2025, 60–68.
Hochschulschrift - Doktorarbeit
Nils Rüstmann, Der Gläubigerschutz in der präventiven Restrukturierung – Eine vergleichende Untersuchung des englischen und deutschen Rechts (Veröffentlichungen zum Verfahrensrecht, 210), Universität Hamburg 2024, Mohr Siebeck, Tübingen 2025, Doktorarbeit, XXXV + 573 S.
Zeitschriftenartikel
Holger Fleischer, Geschäftsleiterhaftung in der Personengesellschaft – Vom vertragsrechtlichen zum organschaftlichen Modell, Neue Zeitschrift für Gesellschaftsrecht 2024, 1639–1649.
Zeitschriftenartikel
Holger Fleischer, Simon Horn, Unternehmensskandale und skandalgetriebene Regulierung: Die Stavisky-Affäre als Prüfstein, Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht 88 (2024), 648–693.
Zeitschriftenartikel
Katharina Isabel Schmidt, Race, Rules, Reproduction: Lausanne Legal Modernists, Left and Right, Yale Journal of Law and the Humanities 35 (2024), 503–517.

Veranstaltungen

Susanna Roßbach: Das personenstandsrechtliche Geschlecht

Konzil
20.01.2025 15:00
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht

Prof. Dr. Beate Rössler (Universität Amsterdam): Privatheit, gender und die Macht (in) der Öffentlichkeit

Gegenwartsdebatten
31.01.2025 16:00
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht

Junges Nachhaltigkeitsrecht 2025

JNR 2025
19.06.2025 - 21.06.2025
Bucerius Law School / MPI Hamburg / Universität Hamburg

Das Institut

Institutsportrait
Die Welt wächst immer weiter zusammen: ob europäischer Binnenmarkt, die weltweite Verflechtung multinationaler Wirtschafts- und Finanzunternehmen oder die zunehmende Internationalisierung unseres Alltags. Gleichzeitig stößt unser Recht an Grenzen. Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen der Globalisierung wissenschaftlich zu untersuchen und kritisch zu begleiten.
Profil und Bestand der Bibliothek
Die Institutsbibliothek ist mit einem Bestand von 550.000 Medieneinheiten die größte Spezialbibliothek Europas zum ausländischen und internationalen Privatrecht und hinsichtlich ihrer Größe und ihres Serviceangebotes weltweit bekannt und gefragt. Ihr Bestand enthält Fachliteratur aus mehr als 200 Ländern. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Beschaffung von Literatur aus schwer zugänglichen Ländern gerichtet, um diese wenigstens an einem Ort der Welt gebündelt zugänglich zu machen.

TopThemen

Körperliche Selbstbestimmung – ein Recht mit Abstufungen
In ihrem neuen Buch beschreibt Institutsdirektorin Anne Röthel, wie körperliche Selbstbestimmung im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu einem allgemeineren Recht geworden ist. Diese Entwicklung, so stellt sie fest, ist aber unvollendet geblieben. In ihrer Analyse nimmt sie drei Personengruppen in den Blick, für die körperliche Selbstbestimmung nach wie vor ein anderes Recht ist als für „normale“ Erwachsene: Patient*innen, Kinder und Betreute.
Wissenschaft in Bildern und Geschichten
Die Young Academy Fellows der Akademie der Wissenschaften in Hamburg nutzen seit einigen Jahren Science Comics, um ihre Forschungsthemen vorzustellen. Katharina Isabel Schmidt, wissenschaftliche Referentin am Institut und Young Academy Fellow, hat gemeinsam mit der Künstlerin Hannah Brinkmann einen Comic entwickelt. In wenigen Worten und starken Bildern erzählen sie einen Fall aus der französischen Justizgeschichte, der bis heute zu denken gibt. „Die kleine Brotdiebin vor Gericht“ illustriert den für die moderne Rechtsphilosophie zentralen Konflikt zwischen geschriebenem Recht und gelebter Gerechtigkeit.
Rechtsprechung zum internationalen Privatrecht im Open Access
Seit seiner Gründung gibt das Institut die Entscheidungssammlung Die deutsche Rechtsprechung auf dem Gebiete des Internationalen Privatrechts (IPRspr) heraus. Bis 2022 ist die IPRspr in gedruckter Form erschienen. Ab sofort ist sie als Datenbank im Open Access verfügbar.
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